Altherrentour
Freitags Morgens: Zur nachtschlafenden Zeit setzt sich ein Menschlein auf sein Mopped und fuhr in Richtung Dreimeeresstadt. Besser bekannt unter dem Namen Stuttgart.
Gegen 10:30h erreichte er das Ortsschild.
Also erstmals getankt und dann weitergefahren. Mal sehen, ob ich das Ziel auch ohne Navi und Stadtplan finde.
Ja kurz vor dem Ziel sah es ein bißerle Anders aus: Ziel Links, aber Straßenführung rechts.
Also muß ich irgendwie wieder nach links.
Der DHL‐Paketdienst steht aber günstig! Der muß sich doch hier auskennen. Gesagt, getan.
Er entschuldigte sich für sein schlechtes Deutsch. Aber dafür war seine Wegbeschreibung Erste Sahne!!!!!!
Beim Abbiegen in die Zielstraße bemerkte ich ein Mopped hinter mir.
Als er auch am gleichen Haus hielt, wie ich halten wollte, dachte ich mir, daß ich Richtig bin.
Wie es sich dann herausstellte war es Jörg.
Also erstmals die Bude von unserem Guide bzw. Road Capitan namens Eibernd gestürmt.
Am Vorabend ist bereits Sascha angereist.
Somit wären wir dann eine int. Bunte Truppe: Ein Hesse, Ein Bayuware und der Rest Baden Würtenberger.
Erstmals bekamen wir einen leckren Kaffee serviert. Dann warteten wir noch auf Pinky.
Ma mußte arbeiten und reiste deshalb separat an.
Nachdem wirVollzählig waren und Eibernd seinen Reisekoffer aufs Mopped geschnürt hatte, ging es ab in Richtung Blackforest.
Das Wetter hat auch auf Sonne umgestellt. Dann kann ja Nichts mehr schief gehen.
Die Strecke kommt mir irgendwie bekannt vor. Die bin ich doch immer zum Clubtreffen
gefahren, als ich noch im Schwarzwald mein Unwesen trieb.
Dann erste Raststation in Höfen, dort wo ich 1991 erstmals mein Domicil aufschlug.
Da werden Erinnerungen wach. Nach einem leckeren Eis ging es dann weiter in Richtung Süd Schwarzwald. Eine Kurve so schön wie die Andere.
Gegen Spätnachmittag sind wir dann in Aitern angekommen.
Aitern ist ein kleines verträumtes Dorf im Landkreis Lörrach. Inmitten der Berge auf 600 Meter Höhe. Die Leute leben von der Landwirtschaft und dem Tourismus.
Die Pension, die wir uns ausgesucht hatten, lag mitten im Ort. Die Gasteltern sehr nett.
Das Haus wird schon seit mehreren Generationen als Familienbetrieb geführt.
Es verfügte über Drei‐, Zwei‐ und Einzelbettzimmer, die jeweils mit einem Bad ausgestattet waren.
Sogar für die Moppeds wurde eine Garage bereitgestellt.
Nach Ankunft ging es an die Zimmerverteilung.
Die Schnarcher und die Raucher hatte jeweils ein eigenes Zimmer.
Eibernd hatte ganz allein ein Zimmer für sich.
Jetzt fehlt nur noch Ma, aber der kam auch noch vor dem Dunkelwerden.
Nachdem wir sein Mopped in die Garage verfrachtet hatten, ging es dann Gegenüber in die Gaststätte Essen fassen.
Wir waren fast die einzigen Gäste. Nur wenige Stammgäste hielten sich dort auf.
Wie kann man davon leben?
Das Essen war Mittelmäßig bis Schlecht. Zuviel starke Gewürze.
Wollten sie damit ihren Bierumsatz ankurbeln oder die Minderqualität des Fleisches
vertuschen? Wir werden es nicht mehr herausfinden.
Die Raucher unter uns freuten sich, denn sie konnten innerhalb der Gaststätte rauchen.
Und noch eine Besonderheit gab es dort: Nämlich keinen hochprozentigen Alkohol.
Tags darauf erfuhren wir von unseren Gasteltern warum. Der Wirt hatte ein massives
Alkoholproblem.
Zum Ausklang des Abends sahen wir Alle noch in der Pension im Aufenthaltsraum und genossen unser Bier. Die Getränkepreise in der Pension lagen ziemlich weit unten.
Am nächsten Tag nach dem Frühstück war eine Ausfahrt geplant. Ziel die Vogesen.
Nachdem Ma eine schöne kurvenreiche Strecke gefunden hatte, ging es los.
Bevor wir nach Frankreich hineinfuhren, war noch Rudeltanken angesagt.
Unterwegs hielten wir auf freier Strecke an.
Und was mußten wir da im Baume sehen?: Zwei kleine Kätzlein.
Wie kommen die denn da hin?
Die Eine liebte anscheinend Motorräder, denn sie verkroch sich im Aluhinterrad.
Nachdem wir sie mit einiger Mühe herausgeholt hatten was gar nicht so einfach war, weil sie sich heftig wehrte, setzten wir sie wieder auf dem Baum aus.
Nach der Zigarettenpause ging es dann weiter, Kurven räubern.
Viva la France, wir kommen.
Am Anstieg zum Gipfel stand da so ein komisches Schild von wegen Radsportveranstaltung.
Und siehe da, nach kurze Zeit sichteten wir etliche Radsportler auf dem Weg zum Gipfel.
Oben auf dem Gipfel der Col de la Schlucht machten wir erstmal eine Rast.
An den Preisen merkte man schon, daß wir uns im Touristenhochland befanden.
Draußen fanden wir ein schönes Plätzchen, Nun hieß es anstehen für Kaffee und
Co. Gut Allzu viel Auswahl gab es gerade nicht, aber wir wollten ja auch nicht schlemmen.
Das haben wir dann für den Abend geplant.
Nachdem wir Alle unseren Kaffee ausgetrunken hatten, machten wir uns dann wieder auf den Heimweg. Unterwegs flogen an uns etliche Kamikaze‐Piloten vorbei.
Kein Wunder, daß die Polizei verstärkt Streife fährt.
Auf dem Heimweg wollten wir auf deutscher Seite noch einen Kaffee trinken. Aber was ist das?: Geschlossen!!! Öffnet erst in einer Stunde. Als nur eine Zigarette geraucht und weiter.
In unserer Pension angekommen machten wir uns erstmals frisch fürs Abendessen.
Diesmal befolgten wir den Rat unserer Gastgeberin und riefen dort in der anderen
Gaststätte an bzw. schickten Pinky vor.
Dort angekommen dinierten wir ausgiebig. Die Qualität des Essens und der Zubereitung war um Einiges Besser, als in der Dorfkneipe Gegenüber. Oder mit anderen Worten: Es lagen Welten dazwischen.
Im Laufe des Abends kamen wir auch mit der Wirtin ins Gespräch.
Sie nahm nämlich Flüchtlinge in ihrer Pension auf, was bei dem deutschen Bürokratismus gar nicht so einfach war.
Und zwar Jugendliche, die hier ohne Eltern ankamen. Sie gab ihnen nicht nur ein Dach übern Kopf, sondern vermittelte u. a. Lehrstellen.
Dafür nahm sie in Kauf, daß sie einige Ihrer Stammgäste verlor.
Aber sie erzählte uns: „Ich kann doch nicht tatenlos zusehen.“
Es wäre schön, wenn es mehr von ihrer Sorte gebe.
Nach einem langem Abend gingen wir dann leicht beschwipst nach Hause.
Beim Frühstück am nächsten Tag beschlossen wir, da das Wetter schlechter werden sollte und Einige abreisen mußten, den Rückzug ein zu läuten.
Das stieß auf wenig Begeisterung bei den Pensionsbetreibern, aber wir boten gleich an, dass wir den restlichen Tag mitbegleichen.
Gesagt, getan. Und sich dann noch verabschiedet. Zu unserem allen Erstaunen, bekamen wir noch eine Flasche Schnaps geschenkt.
An der Tanke im nächsten Ort verabschiedeten wir uns.
Ich fuhr dann in Richtung Freiburg auf die Autobahn.
Da ich kein Navi bzw. Straßenkarte mitgenommen habe, wurde ich bis zur Abzweigung eskortiert.
Der Weg zur Autobahn führte mich über herrliche kurvenreiche Straßen.
Bei dem herrlichen –teilweise sonnigem Wetter‐ machte es viel Laune.
Da ich in meinem alten Wahlheimatdorf noch einen Fotostopp einlegen wollte verließ ich dann bei Freudenstadt die Autobahn.
Nach Freudenstadt fuhr ich dann meine alte Sonntagsnachmitagsausfahrstrecke.
Mir viel auf, daß sie unheimlich viele Blitzer aufgebaut hatten.
Dann noch ein lecker Eis essen in Höfen, unweit meinem Ersten Domicil im Blackforest.
Nächste Station: D O B E L.
Vorbei an dem alten Fischteich, wo man guten frisch gefangenen Fisch essen kann.
Dann die kurvenreiche Strecke hinauf. Ob da immer noch so viele Idioten trotz Gegenverkehr überholen?
Und dann endlich:
In Dobel selbst hat sich wenig verändert. Das Altensenatorium, was damals viel Unmut in der Bevölkerung bereitet hatte, da es von überwiegend französichen Firmen gebaut wurde, ist endlich fertiggestellt.
Meine Liebingsbäckerei existierte immer noch.
Dann Weiterfahrt über Bad Herrenalb nach Karlsruhe. Und dann ab auf die Bahn in Richtung Bad Vilbel.
Alle Anderen sind auch gut nach Hause gekommen, obwohl Sascha an seinem Mopped Vergaserprobleme hatte.
Es war ein sehr schöner gemeinsamer Ausflug. So etwas sollten wir öfter machen.
Harald
© Created by Pitiplatsch 24.01.2016
Text: Harald
Letzte Änderung: 24.01.2016